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Stimmung in der Branche
Auch in den Bereichen der Bildung und der Kultur hält die Digitalisierung mit hoher Geschwindigkeit Einzug. Bei digitalen, technologiebasierten Bildungs- und Lehrangeboten wird der Begriff “EdTech” oder “EduTech” (von “Education” und “Technology”) verwendet. Auf dem Feld der Kultur ist die Digitalisierung sehr diversifiziert; hier wird zum Teil von “MusicTech” (im Bereich von Musik) oder von “Museum Tech” (für Museen) gesprochen. Außerdem nutzen Künstler immer mehr digitale Methoden und auch Künstliche Intelligenz, um ihre Werke zu erstellen.
EdTech-Startups
EdTech-Startups wollen in erster Linie digitale Bildungsangebote schaffen, die
etwas
anders machen als die bisherigen traditionellen Bildungsanbieter. Sie wollen durch den
Einsatz digitaler und audiovisueller Techniken zum einen attraktive Produkte schaffen,
zum anderen durch neue didaktische Methoden das Lernen bzw. die Fähigkeit zu lernen
vereinfachen sowie optimieren und damit auch neue Geschäftsmodelle schaffen. Produkte
von EdTech-Startups gibt es inzwischen für jede Altersgruppe. Mit den Produkten der HABA
Digitalwerkstatt können bereits Kinder ab fünf Jahren an das Programmieren herangeführt
werden. Auch bei den Hobbys gibt es eine Vielzahl an Tools und Apps, die einem das
Lernen vereinfachen sollen, wie das Klavierspielen (bspw. Skoove oder Flowkey) oder das
Singen der richtigen Töne (zum Beispiel Vanido). Die Hauptbereiche liegen jedoch auf
Schulen sowie Universitäten und beim “Business-Learning”.
Die Rolle von Schulen und Universitäten
Naturgemäß sind Schulen und Universitäten das ideale Feld der Digitalisierung von
Bildungsangeboten. Die Herausforderung besteht allerdings in dem Zusammenbringen der
sehr schnell agierenden Startup-Welt und den eher behäbigen Anpassungsprozessen im
schulischen und universitären Betrieb. Dennoch: Der Markt der Schüler und Studierenden
ist mit mehr als acht Millionen bzw. rund 2,9 Millionen Personen in Deutschland sehr
groß und somit eine attraktive Zielgruppe für digitale Lern- und Lehrprodukte. Auf diese
Zielgruppe fokussiert sich bspw. das Startup Studydrive, das eine Plattform geschaffen
hat, über die Studiendokumente geteilt werden können und sich Studenten untereinander
vernetzen können. Das Projekt Leseo des Cornelsen-Verlags ist eine interessante
Plattform für Grundschüler, die zum Lesen motiviert und Lehrkräfte bei der individuellen
Förderung unterstützt und damit langfristig die Lesekompetenz der Schüler und
Schülerinnen verbessert. Alternativen zu Universitäten wollen die EdTechs Coursera,
Udacity und Udemy schaffen, bei denen ohne Zugangsvoraussetzungen eine Vielzahl an
Online-Kursen in unterschiedlichen Themengebieten belegt werden können.


“Business Learning”
Aufgrund der Kaufkraft von Unternehmen und Managern entstehen seit einigen Jahren eine
Reihe an digitalen Bildungsangeboten im Business-Bereich. Einer der langjährigen
Vorreiter ist das Unternehmen GetAbstract, das Zusammenfassungen der wichtigsten
Wirtschaftsbücher anbietet. Einen ähnlichen Ansatz fährt die App Blinkist, für die im
Juni 2018 eine Finanzierungsrunde in Höhe von 16 Millionen Euro erfolgt ist. Darüber
hinaus gibt es eine Reihe an Anbietern mit digitalen Produkten für bestimmte
Fachbereiche. So gibt es spezielle E-Learning-Tools zum Beispiel im Steuer- und
Medizinbereich, die zu den komplexeren Themenfeldern gehören. Ob fürs Hobby oder fürs
Business, Sprachlern-Apps finden inzwischen regen Zulauf. Der bekannteste Anbieter ist
Babbel, die mit ihren Apps inzwischen 14 verschiedene Sprachen anbieten.
Lebenslanges Lernen dank Digitalisierung
Nicht nur an den Hochschulen werden erwachsene Menschen ausgebildet; das Konzept des
“Lebenslangen Lernens” beinhaltet, dass das Lernen oder Studieren nicht mit dem Ende
Studienzeit einhergeht. Digitale Produkte, die auf das entsprechende Alter und das
jeweilige Interesse zugeschnitten sind, erleichtern die Integration von Lernzeiten in
den Alltag. Diese Angebote bieten in der Regel eine zeitliche und räumliche
Unabhängigkeit (durch bspw. aufgezeichnete Webinare)